Für viele Menschen stehen Veränderungen im Leben gleichbedeutend mit Fortschritt, Nervenkitzel, Neugierde und Freude. Jedoch kann etwas Neues im Leben auch Angst oder Verunsicherung hervorrufen.
Im Grunde begleiten uns Veränderungen seit dem Zeitpunkt unserer Geburt. So müssen wir beispielsweise lernen, wann wir etwas zu essen erhalten oder ob wir mit lautem Schreien unseren Willen durchsetzen können. Seit der Geburt sind wir also gezwungen, uns auf neue Situationen einzustellen und uns anzupassen. Sicherlich können wir uns gegen gewisse Veränderungen wehren oder sie auch nur geduldig ertragen, aber verhindern können wir sie definitiv nicht.
Etwas Neues auszuprobieren, etwas dazuzulernen, sich neu zu orientieren oder sich zu verändern kann durchaus etwas sehr Spannendes sein. Darüber hinaus erhalten wir die Bestätigung, dass wir in der Lage sind, uns weiterzuentwickeln und unser Selbstbewusstsein wächst. Ebenso erfahren wir auch etwas über unsere Grenzen, dass wir beispielsweise noch etwas lernen müssen oder auch, dass wir am Ende unserer Fähigkeiten sind. Wenn wir uns immer wieder auf die Veränderungen einstellen, erhalten wir mit der Zeit einen immens großen Erfahrungsschatz, der uns natürlich in der Zukunft zugute kommt.
Die Macht der Gewohnheit
Es gibt viele Menschen, die wesentlich lieber in den alten Gewohnheiten verbleiben, ihrem gewohnten Trott folgen und keinerlei Mühen auf sich nehmen, um etwas zu verändern.
Diese Menschen erleben Veränderungen belastend, wenn
- sie sich als Opfer der Umstände sehen und fühlen
- sie glauben, dass sie der neuen Situation nicht gewachsen sind
- sie eine ängstliche Persönlichkeit sind, die einen festen Alltag zur Sicherheit benötigt.
In der Regel kann der Anpassungsprozess an eine Veränderung in vier Phasen unterteilt werden:
Die erste Phase kann auch als „Nicht-Wahrhaben-Wollen-Phase“ bezeichnet werden, denn der Schmerz, der auf die Veränderung folgt, ist so groß, dass die Veränderung am liebsten rückgängig gemacht werden möchte. Wir schließen einfach die Augen und hoffen, dass es ein böser Albtraum ist, aus dem man schnell wieder erwacht.
In der zweiten Phase dringt die Veränderung in das Bewusstsein, wodurch es zu unterschiedlichen körperlichen und auch seelischen Reaktionen kommt. Meist geht dies einher mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Häufig wird dann an die Vergangenheit gedacht, und zwar an das, was wir jetzt nicht mehr haben können. Infolge kommt es zu Angst, Wut oder Schuldgefühlen. Natürlich hadern wir auch selbst mit Schicksal und stellen uns so unnütze Fragen, wie zum Beispiel: „Warum ausgerechnet ich?“
Die dritte Phase könnte dann als Neuorientierungsphase bezeichnet werden, in der wir wieder hoffnungsvoller sind und glauben, das Leben wieder in den Griff zu bekommen. So langsam arrangieren wir uns gedanklich mit der Veränderung.
In der vierten Phase schauen wir wieder positiv in die Zukunft. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit verlieren an Schmerz und wir können sie getrost ruhen lassen.
Positiv mit Veränderungen umgehen
Kommen erwünschte oder unerwünschte Veränderungen auf uns zu, ist es zunächst völlig normal, dass wir mit negativen Gefühlen reagieren. Schließlich zeigen uns diese Gefühle, dass etwas in unserem Leben nicht nach unseren Vorstellungen läuft. Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass wir diese Gefühle annehmen und mit diesen arbeiten.
Es ist auch wichtig, dass wir nicht zu hart mit uns umgehen und keinen übertriebenen Perfektionismus von uns verlangen. Viel wichtiger ist, dass wir auf uns und unseren Körper achten und kleine Schritte gehen. Des Weiteren sollten wir uns auch immer wieder in Erinnerung rufen, dass uns vielleicht einige Veränderungen negativ erscheinen, sich aber später als etwas sehr Gutes herausstellen.
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